Verlauf von Skoliose
Wie eine Skoliose verläuft, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Hierzu gehören unter anderem das Alter des Betroffenen, die Ursachen für die Wirbelsäulenverkrümmung sowie den Zeitpunkt, an dem die Skoliose diagnostiziert worden ist. Bei einer Säulingsskoliose stehen die Chancen beispielsweise gut, dass sie sich wieder selbst zurückbildet, wohingegen infantile Skoliosen eher ungünstig verlaufen.
Auch bei einer adoleszenten Skoliose sind die Prognosen für den Verlauf weitestgehend positiv.
Prinzipiell gilt, dass die Prognose für den Verlauf günstiger ausfällt, wenn die Wirbelsäule noch im Wachstum ist. Je weiter der Verlauf der Skoliose vorangeschritten ist, desto wahrscheinlicher sind Abnutzungen an der Wirbelsäule, den Bandscheiben und den Wirbelkörpern.
Skoliose früh erkennen
Je früher eine Skoliose erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Hierbei kann unter anderem gezielte Krankengymnastik oder eine konsequente Bauchlagerung helfen. Ebenso kann Skoliose, die ohne feststellbare Ursache im Kindes- oder Jugendalter auftritt, wenn sie frühzeitig erkannt und konsequent behandelt wird, wirksam korrigiert werden. Im Verlauf von Skoliose ist es notwendig, regelmäßige ärztliche Kontrollen auch während einer Therapie machen zu lassen. Insbesondere in der Pubertät und während den Wachstumsschüben ist es besser, wenn ein Arzt den Verlauf der Skoliose überwacht, denn dies kann Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Skoliose haben.
Bandscheibenvorfall durch Skoliose
Demgegenüber kann Skoliose mit langjährigem Verlauf auch mit unterschiedlichen Komplikationen einhergehen. Die dauerhafte Fehlstellung der Wirbelsäule kann beispielsweise auf lange Sicht zu Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule oder Bandscheiben führen, welche in der Regel mit heftigen Schmerzen verbunden sind. Weitere Folgen von einer langjährigen Skoliose sind Bandscheibenvorfälle oder die verstärkte Versteifung der Wirbelsäule. Ferner sind auch andere Gelenke beispielsweise Knie- oder Hüftgelenke auf Dauer von der ständigen Fehlbelastung der Wirbelsäulenverkrümmung betroffen.
Des Weiteren können die Verdrehung der Wirbelsäule und die daraus resultierende Verkürzung des Rumpfes auch zu Problemen in Brust- und Bauchraum beitragen. Bei einigen Betroffen verkleinert sich im Verlauf von Skoliose der Brust- und Bauchraum und die Funktionen verschiedener innerer Organe werden eingeschränkt, z.B. von Lunge, Herz, Magen, Niere oder Darm. Sollte es sich um eine hochgradige Skoliose handeln, kann durch die starke Einschränkung der Funktionen auch eine lebensgefährliche Herzinsuffizienz entstehen.
Verlauf nicht immer eindeutig
Trotz allem lassen sich der Verlauf von Skoliose und eine mögliche Zunahme der Wirbelsäulenverkrümmung nur schwer vorhersagen, weil sie sich bei jedem Patienten anders entwickelt. Das Risiko, dass sich die Skoliose im Verlauf immer weiter verschlechtert, ist insbesondere in den Phasen des Wachstums sehr hoch. Mädchen sind in der Regel viel häufiger von Skoliose betroffen, aber auch hier können der Verlauf und die Entwicklung der Krankheit stark variieren. Denn sobald die erste Regelblutung bei einem Mädchen einsetzt, ist die Gefahr, dass sich die Skoliose verschlechtert, wieder geringer.
Dasselbe gilt für Jungs, wenn ihr Wachstum beendet ist. Danach verschlechtern sich Skoliosen in der Regel nur, wenn bereits ein Verkrümmungsgrad zwischen 35 bis 40 Grad vorliegt. Wesentliche Schritte und den Verlauf von Skoliose sollten Sie unbedingt mit ihrem Arzt besprechen. Außerdem ist es wichtig, dass ihr Arzt den Verlauf ihrer Skoliose in regelmäßigen Abständen untersucht, damit einer Verschlechterung gezielt entgegen gewirkt werden kann.
Letzte Aktualisierung: 21. Januar 2015 von